Parlamentarischer Abend „Schützenbrauchtum in NRW

Auf Ein­la­dung des Land­tags­prä­si­den­ten André Kuper besuch­ten unser Bezirks­bun­des­meis­ter Gott­fried Schmitz und das Bezirks­kö­nigs­paar Son­ja und Lars Reu­ter am 25. Okto­ber, den Par­la­men­ta­ri­schen Abend ” Schüt­zen­brauch­tum NRW”. Die Bru­der­meis­ter Wil­li Sche­eben (Net­te­ko­ven) und Hans Cla­sen (Bre­nig), die einer Ein­la­dung des Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Oli­ver Kraus gefolgt waren, an dem Abend teil.
Nach dem Auf­marsch der ca. 850 Schüt­zen und einem stim­mung­vol­len „Gro­ßen Zap­fen­streich“ auf dem Vor­platz des Par­la­ments­ge­bäu­des wur­de der Abend mit dem gro­ßen Zap­fen­streich eröffnet.

Im Anschluss begrüß­te Land­tags­prä­si­dent André Kuper die Gäs­te und zahl­rei­che Abge­ord­ne­te, ins­be­son­de­re die neue Euro­pa­schüt­zen­kö­ni­gin Sven­ja Reher aus Müns­ter und die neue Euro­pa­prin­zes­sin Jan­ni­ka Klos aus Kerpen.

Er sag­te: „Das Schüt­zen­we­sen ist ein Lebens­ge­fühl. Es hält unse­re Gesell­schaft zusam­men. Es steht für Freu­de und Freund­schaft, Rück­sicht­nah­me und sozia­le Ver­ant­wor­tung – gera­de jetzt, in Zei­ten vie­ler gesell­schaft­li­cher Bruch­stel­len. Die Schüt­zen­fa­mi­lie mit ihren Bräu­chen und Tra­di­tio­nen ist in den Regio­nen und Gemein­den unse­res Lan­des ver­wur­zelt. Ihre Ursprün­ge rei­chen bis in das Mit­tel­al­ter zurück, doch ihre Wer­te gehen mit der Zeit. Schüt­zin­nen und Schüt­zen bil­den eine Stüt­ze unse­rer his­to­risch gewach­se­nen kul­tu­rel­len Iden­ti­tät und sie sind Vor­bil­der dar­in, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men für die Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit. In vie­len Regio­nen haben Schüt­zen­ver­ei­ne kon­kre­te Hil­fe geleis­tet für die Men­schen in der Ukrai­ne, für Flücht­lin­ge, die bei uns Schutz suchen, oder für die Opfer der Flut­ka­ta­stro­phe im ver­gan­ge­nen Jahr.“

Schüt­zen schüt­zen, Schüt­zen hel­fen“, erklär­te auch Brit­ta Damm, Vor­sit­zen­de der Inter­es­sen­ge­mein­schaft Düs­sel­dor­fer Schüt­zen­ver­ei­ne. Egal für wel­chen Weg sich der Ein­zel­ne ent­schei­de – ob als Mit­glied im Schüt­zen­ver­ein, Musik­ver­ein oder einer Kom­pa­nie – der Ein­satz für ande­re und das Bewah­ren der Tra­di­ti­on ste­he immer im Vordergrund.

Doch die Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie und der aktu­el­len Ener­gie­kri­se berei­ten den Ver­ei­nen gro­ße Sor­gen. Trotz der stei­gen­den Anfor­de­run­gen wol­len sie Damm zufol­ge das Schüt­zen­we­sen wei­ter­hin allen ermög­li­chen. In Zei­ten, in denen die Men­schen nicht mehr wüss­ten, wie sie ihre Strom­rech­nung bezah­len sol­len, sei die Erhö­hung von Ein­tritts­prei­sen und Mit­glieds­bei­trä­gen des­halb kei­ne Lösung.

Jetzt brau­chen wir Schüt­zen Hil­fe“, sag­te Damm. Sie bit­tet die Ver­ant­wort­li­chen, die Ver­ei­ne nicht zu ver­ges­sen und mit ihnen im Gespräch zu blei­ben. Sie rich­te­te das Wort an die Poli­ti­ker: „Bewah­ren Sie durch Ihre Unter­stüt­zung unse­re Tra­di­ti­on und unser Brauch­tum. Wir brau­chen Sie, wir bau­en auf Sie.“ Der Abend ende­te im Par­la­ment, wo die Kor­schen­broi­cher Alp­horn­blä­ser für die musi­ka­li­sche Unter­hal­tung sorg­ten und Geträn­ke und ein Imbiss gereicht wur­den. Dabei erga­ben sich manch inter­es­san­te Gesprä­che mit ande­ren Teilnehmern.

Der Land­tag­ab­ge­ord­ne­te Oli­ver Kraus macht für uns noch eine Füh­rung durch das Par­la­ment bis zum Plenarsaal.